Erfahrungen und Eindrücke
der Alumnae und Alumni
Emma Katharina Schlidt (2022)
Für mich stand von Anfang an fest, dass ich während meines Bachelorstudiums ein Auslandssemester machen möchte. Das ISAP- Stipendium war dafür die perfekte Gelegenheit. Zudem konnte ich hierdurch meine Spanischkenntnisse verbessern und Kolumbien für mich entdecken. Medellín ist eine unfassbar große und belebte Stadt. Zudem ist sie umgeben von vielen Bergen und einzigartiger Natur. Sowohl die Stadt als auch die Uni sind mir durchaus positiv im Gedächtnis geblieben und haben mir für knapp vier Monate ein schönes Zuhause geboten. Die Menschen vor Ort sind sehr herzlich, offen und stets hilfsbereit. Auch das Leben and der Uni in Medellín hat mir sehr gut gefallen. Alles ist etwas lockerer und unstrukturierter als bei uns in Deutschland. Das sorgt aber auch für einen gewissen Charme. Die Atmosphäre in den Seminaren war geprägt von ständigen Diskussionen und von Offenheit gegenüber anderer Meinungen. Auch wenn der Workload viel höher ist als bei uns und so die Intensität der Seminare erhöht, hat es mir viel Spaß bereitet, Teil der Seminare gewesen zu sein. Zusätzlich dazu kommt die Sprache, die mich am Anfang etwas überrumpelt hat. Aber auch hier habe ich schnell gemerkt, wie ich Vorschritte gemacht habe und mich stetig wohler an der Uni gefühlt habe. Auch wenn für mich in diesem Semester der Austausch etwas anders als gewöhnlich stattgefunden hat, bin ich sehr froh, Teil dessen gewesen zu sein. Aufgrund der Proteste vor Ort an der Uni in Medellín hatte ich knapp sechs Wochen, in denen ich zur Uni gegangen sind. Die restliche Zeit habe ich selbstständig Lerninhalte nachgeholt, um so auch die bevorstehenden Abgaben schreiben zu können. Auch wenn nicht alles so gelaufen ist, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe, bin ich sehr froh über die Erfahrungen, die ich gewonnen habe. Kolumbien ist ein sehr schönes und politisch hoch interessantes Land. Es lohnt sich also mit den Leuten vor Ort ins Gespräch zu kommen und das Land zu bereisen. Im Rückblick kann ich sagen, dass sich mir neue Perspektiven eröffnet haben und ich es sehr als sehr spannend empfunden habe, neue Blickwinkel kennenzulernen.
Alexander Stoll (2022)
Mit dem ISAP-Stipendium habe ich die Möglichkeit bekommen nach mehreren Jahren wieder einen Fuß auf kolumbianisches Land zu setzen und ich bin mehr als froh, diese Möglichkeit geboten bekommen zu haben. Nachdem die anfänglichen, organisatorischen Dinge erledigt waren, freute ich mich tierisch darauf endlich Erfahrungen zu sammeln und ich wurde nicht enttäuscht! Obwohl ich durch „Coronanachwirkungen“ mitten im Semester anreisen musste und somit nicht die vollständige Unierfahrung machen konnte, kann ich an dem Programm nichts aussetzen. Alle Beteiligten, sowohl von der JLU als auch von der UdeA haben sich bemüht, den Aufenthalt möglichst gut zu gestalten und sind uns Studenten sehr entgegen gekommen. Medellin ist eine sehr vielseitige und beeindruckende Stadt und ich würde sie jedem ans Herz legen, der die Möglichkeit hat sie zu besuchen. Die UdeA hat mich ebenfalls überwältigt, nicht nur wegen ihrer beeindruckenden Größe, sondern auch durch ihre zahlreichen Angebote, seien diese sportlicher, „inhaltlicher“ oder kultureller Natur. Fast jede Woche gab es besondere Veranstaltungen auf dem Campus und schnell hat man mehr Zeit dort verbracht als man ursprünglich geplant hatte. Falls ihr jetzt darüber nachdenkt, ob ihr euch für das Stipendium bewerben sollt – tut es, ihr werdet es nicht bereuen!
Elise Kauz (2022)
Die Bewerbung abgeschickt, die Zusage bekommen, einen Flug gebucht und schon konnte die Reise
losgehen. Die Reise in eine Stadt, welche über 9000 Kilometer von Gießen entfernt liegt. Die Reise in eine Stadt, welche über fünf mal so groß wie Gießen ist. Die Reise in eine Stadt, welche fast 30 mal so viele Einwohner zählt. Auch wenn der Start etwas holprig war, kam ich gut an und der neue Uni–Alltag wurde schnell zur Routine. Anders als während einer Reise durfte ich Medellín in den letzten Monaten von einer Seite kennenlernen, welche nur ein geregelter Alltag vermag sie zum Vorschein zu bringen. Medellín zählt zu einer der lebhaftesten Städte, welche ich bisher bereisen durfte. Die Stadt lebt im wahrsten Sinne des Wortes. Medellín ist bunt und laut. Vor allem, wenn man eigentlich eine deutlich kleinere Stadt wie Gießen gewohnt ist, kann man sich in einer solch großen Stadt schnell verloren fühlen. Dabei kann sogar die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schnell zu einem Abenteuer werden. Dennoch schafft es der Charme Medellín’s einem ein vertrautes und familiäres Gefühl zu geben. Ich habe die Menschen in Medellín als sehr offen und hilfsbereit erlebt, auch wenn die Kommunikation nicht immer einwandfrei verlief. Da nur wenige Menschen in Medellín englisch sprechen, wurden einige Situationen zu echten Herausforderungen, denn hin und wieder fehlte dann doch das spanische Vokabular. Dabei lernt man eine Sprache doch genauso am besten. Diese Erfahrung machte ich auch an der Uni. Womit die Vor– und Nachbereitung der Seminare umso wichtiger wurde. Allerdings lernt man durch den täglichen Gebrauch schnell dazu. Eine große Erleichterung für die Fortbewegung innerhalb Medellín’s und somit auch zur Uni war das Metronetzwerk. Mit der Metro ist es möglich für wenig Geld durch ganz Medellín zu fahren. Kein Wunder also, dass die Menschen aus Medellín vor allem darauf sehr stolz sind. Charakteristisch für Kolumbien und dementsprechend auch für Medellín sind die zahlreichen kleinen Stände, welche eine Vielzahl an Empanadas, Churros oder frittierten Kartoffeln anbieten. Doch nicht nur für den kleinen Hunger zwischen durch ist gesorgt. Auch frisch gepresste Fruchtsäfte bekommt man an jeder Ecke. So schön und beeindruckend die Stadt auch ist, so hat sie auch weniger schöne Seiten zu bieten. So lässt sich beispielsweise der Lebensstandard in Medellín nicht mit unserem in Deutschland vergleichen. Und obwohl es herausfordernd ist, in ein fremdes Land zu reisen, so ist es dennoch eine bereichernde Erfahrung, welche ich immer wieder machen würde. Die Möglichkeit eine Sprache vor Ort zu lernen, eine andere Kultur hautnah zu erleben und den Menschen Kolumbiens zu begegnen, sollte meiner Meinung nach nicht ungenutzt bleiben. Deshalb kann ich allen, welche mit dem Gedanken spielen, sich für das ISAP Stipendium zu bewerben, nur raten, die Chance zu nutzen. Ihr werdet es mit Sicherheit nicht bereuen.
Till Hentschel (2021)
9000 Kilometer entfernt von Familie, Freunden und der JLU. 9000 Kilometer in ein neues Abenteuer namens Kolumbien, einem Land voller Lebensfreude und Herzlichkeit. Das gilt insbesondere für Medellín, der coolsten Stadt des Landes im Departamento Antioquia. Es ist wirklich unglaublich, wie stolz die Menschen hier auf ihre Stadt aber auch ihre Uni sind und das zurecht. Medellín wird einfach nie langweilig, es gibt hinter jeder Ecke etwas zu entdecken und das Klima ist mehr als perfekt. Schon bei meiner Rucksackreise nach dem Abi war mir klar, dass ich hier nochmal hinmuss und das ISAP Stipendium hat es mir ermöglicht, diesen Traum wahr werden zu lassen. In den 6 Monaten hier habe ich wahrscheinlich mehr über mich, das Leben und unsere Gesellschaft gelernt als in den 4 Semestern davor. Die Erfahrung hier vor Ort führt einem einfach direkt vor Augen, wie privilegiert man ist und dass Bildung kein Selbstverständnis ist. Sowohl die jüngere als auch die Kolonialgeschichte des Landes sind hochspannend und wichtig um die aktuelle Situation Kolumbiens zu verstehen. Genau für dieses Verständnis ist auch die Universidad de Antioquia ein ganz besonderer und wichtiger Ort, wo ich viel von Kommiliton*innen und Professor*innen über die gesellschaftlichen Zusammenhänge lernen durfte. Grundsätzlich ist auch das Unileben eine neue Erfahrung und ich kann sagen, dass ich sehr herzlich aufgenommen wurde auch wenn nicht immer alles so flott und geregelt läuft, wie man es vielleicht von der JLU gewohnt ist. Darüber hinaus bietet so ein Auslandsaufenthalt natürlich eine tolle Möglichkeit, Sprachen zu lernen und ich habe hier mein Spanisch wirklich flott verbessern können. Darüber hinaus braucht man auch keine Angst vor Einsamkeit zu haben, da die Kolumbianer*innen wirklich sehr aufgeschlossen und interessiert sind und von sich aus auf einen zukommen. Ich hatte wirklich eine tolle Zeit und kann jedem und jeder die das hier liest nur empfehlen diese große Chance wahrzunehmen.
Victoria Schröder (2020)
Ein Auslandssemster der etwas anderen Art:
Als ich mich Anfang des Jahres erneut für das Stipendium des DAADs beworb, hegte ich keine großen Hoffnungen, erneut die Möglichkeit zu bekommen, in Medellín zu studieren. Rückblickend ist dies einerseits nicht eingetreten, anderseits kam ich dennoch erneut dazu, Seminare und Vorlesungen der Universidad de Antioquia besuchen zu können. Denn aufgrund der globalen Pandemie und deren Auswirkungen, die sich auf universitärer Ebene vor allem auf Austauschstudierende auswirken, gibt es dennoch Lichtblicke. Die Partneruniversität der Justus-Liebig-Universität, gemeinsam mit dem DAAD, eröffnete drei Studentinnen des FB03, dass dennoch im Ausland studiert werden kann; es wurde ein digitales Auslandssemester.
Im Vergleich zu dem vorherigen Auslandssemester fiel somit logischerweise viel Planung weg und auch der Gedanke daran, dass es kein gewöhnliches Auslandssemster wird, trübte nur kurz die Freude. Somit war abgesehen von der Auswahl unserer Kurse und das ein oder andere Gespräch mit Herrn Kaufmann alles deutlich weniger zeitintensiv. Herr Kaufmann half uns in der Phase der Vorbereitung und nahm sich die Zeit, unsere Fragen zu beantworten und verdeutlichte uns, wie eng die Partnerschaft zwischen diesen beiden Universitäten ist, und auch wenn die Verantwortlichen nicht immer direkt eine Antwort hatten, so war dies lediglich auf die Tatsache zurückzuführen, dass die äußeren Umstände es einfach nicht zuließen.
Somit begann im September ein dennoch sehr intensives Digital-Semester. Meine Kursauswahl deckte sich teils mit einer anderen Kommilitonin. Dies war vor allem zu Beginn sehr hilfreich, da die Möglichkeit des mündlichen Austausches vorhanden war. Mit der Auswahl der Kurse bin ich rückblickend sehr zufrieden, auch wenn diese aufgrund des enormen zeitlichen Unterschieds teilweise bis spät in die Nacht gingen. Dadurch konnte ich tagsüber die spanischen Sprachkurse an der Justus-Liebig-Universität besuchen. Unsere Dozent:innen waren stets sehr aufmerksam und schätzten eine europäische Sichtweise auf die Dinge sehr; viele von ihnen haben in ihrer universitären Laufbahn bereits in Deutschland oder Frankreich studiert. Immer wieder wurde gefragt, wie das aktuelle Geschehen in Deutschland sei und ob es unseren Familien und uns gut ginge. Es war an Herzlichkeit nicht zu überbieten. Generell die Atmosphäre in den Seminaren war stets durch enormen gegenseitigen Respekt geprägt.
Auch war ich positiv überrascht, dass das digitale Auslandssemster so reibungslos ablaufen konnte. Es gab äußerst selten technische Probleme und falls dies der Fall war, so konnte man auf elektronischen Wegen mit den Dozierenden kommunizieren und eine Lösung finden. Die Seminare fanden allesamt über Google Meet statt und wurden stets aufgezeichnet für die, die aufgrund von Arbeit eventuell nicht teilnehmen konnten. Dies war dann hilfreich, wenn etwas inhaltlich im Nachhinein nicht klar geworden ist. Ich möchte dennoch betonen, dass selbst ein digitales Auslandssemester sehr intensiv sein kann. Es ist an der UdeA üblich, dass nahezu jede Woche kleine Zwischenprüfungen stattfinden, dazu kommt eine etwas größere Zwischenprüfung etwa in der Hälfte des Semesters sowie abschließende Klausuren oder Hausarbeiten, die am Ende des Semesters eingefordert werden. Trotz der Tatsache, dass somit im Endeffekt viele Leistungsnachweise verlangt worden sind, bin ich überzeugt davon, dass ich nicht nur inhaltlich viel aus dem digitalen Medellín mitnehmen konnte. Stets wurden uns Informationen mitgegeben, die einen direkten Bezug zu der Stadt hatten; so bekamen auch wir deutschen Studentinnen einen Einblick in das derzeitige kolumbianische Leben und wie sich die Pandemie dort auswirkt.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mich in diesem Auslandssemster wie zu Hause gefühlt habe und dank des DAAD und des Stipendiums konnte ich mich auch in dieser Zeit gut zurechtfinden, da wir dennoch finanziell unterstützt worden sind und somit unseren Fokus komplett auf das Semester in der UdeA richten konnten.
Sarah Sophia Gennaro (2020)
Genauso überraschend und plötzlich wie das Corona-Virus die Welt überrollt hat, bekam ich die Zusage für das Stipendium. Leider ließ die pandemische Situation eine Ausreise nach Kolumbien über den gesamten Semesterzeitraum nicht zu. Da aber auch in Medellín die Lage so drastisch war, dass jegliche Präsenzlehre ausgesetzt war, bekam ich auch aus Deutschland digitalen Zugang zu den, meist live über Google Meet stattfindenden, 4-stündigen Seminarsitzungen des Fachbereichs Philosophie. Die enorme Zeitverschiebung von sechs beziehungsweise sieben Stunden erlaubte es mir – zu mindestens in theoretischer Hinsicht – täglich auszuschlafen und ein Dasein als studentische Nachteule zu verbringen. Praktisch gesehen entsprach dies aber nicht ganz der Realität, da man neben den langen universitären Veranstaltungen den Aufwand der Vor- und Nachbereitung der Seminare (sehr viel Leseaufwand spanischsprachiger Literatur, Präsentationen, regelmäßige Abgaben etc.) keinesfalls unterschätzen sollte. In der Regel sind kolumbianische Kurse deutlich intensiver als ich es von meinem Studium in Gießen gewohnt bin, weswegen ich für meine 30 ECTS „lediglich“ vier Veranstaltungen an der UdeA besuchen musste – in Deutschland wäre es mindestens die doppelte Anzahl.
Als harmonischer Ausgleich herrschte in den kolumbianischen Lehrveranstaltungen eine mir zuvor unbekannte Lernatmosphäre: In den meisten Fällen sprachen die Dozierenden die Studierenden mit Vornamen an und umgekehrt. Oft wurde einem direkten „tú“ gegenüber der Höflichkeitsform „usted“ Vorrang gegeben. Wenn man sich persönlich mit dem Lehrenden unterhalten wollte, brauchte man einfach pünktlich den digitalen Meetingraum zu betreten, denn die kolumbianischen Student*innen neigen dazu sich (teils sogar bis zu 30 Minuten) zu verspäten, was dort aber nicht ungewöhnlich zu sein scheint. Generell ist der Umgang zwischen den wenigen Seminarteilnehmenden und den kompetenten Dozierenden weniger angespannt und dafür umso lockerer. Dies ermutigt zur Partizipation, auch wenn die Lehrperson meist nur zu Kacheln sprach, da niemand aus der Studierendenschaft seine Kamera anschalten wollte oder auch keine besaß – hierbei gab es Parallelen zu der deutschen Online-Lehre. Falls Fragen oder Probleme auftauchen sollten, konnte man sich jederzeit an die aufgeschlossenen Dozent*innen wenden. Man merkte ihnen sichtbar an, wie interessiert sie an dem kulturellen Austausch waren. In einem Seminar konnte ich meine (beinahe wöchentlich erfolgenden) Abgaben sogar auf Englisch oder Deutsch bei dem Lehrenden einreichen. Ansonsten fanden alle Lehrveranstaltungen vollkommen in spanischer Sprache statt. Ein Spanisch-Sprachkurs konnte uns diesjährigen Stipendiatinnen während unseres digitalen Aufenthaltes leider nicht angeboten werden. Mindestens das Sprachlevel B2 sollte man also mitbringen, um den Veranstaltungen zu folgen und sich aktiv daran beteiligen zu können.
Alles in allem war das digitale Auslandssemester an der Universidad de Antioquia eine willkommene Abwechslung in einer Zeit, in der man sonst kaum kulturelle Erfahrungen sammeln konnte. Auch wenn das Studium dort anstrengender und stressiger als in Gießen war, möchte ich jeder interessierten Person empfehlen, sich selbst um das ISAP-Stipendium zu bewerben und dann nach der Pandemie hoffentlich das bunte Leben in Medellín kennenzulernen. Mich hat der über das Internet vermittelte Eindruck auf jeden Fall neugierig auf die Kultur und Gesellschaft vor Ort gemacht!
Neele Bräuning
Die Vorbereitung auf das Auslandssemester an der UdeA war stressig und fordernd, das sollte an dieser Stelle nicht unterschlagen werden. Wenn dann aber alles erledigt ist und du dort bist, wird diese Stadt (und das gesamte Land) dich überwältigen und dir nach und nach ihren Schatz an unterschiedlichen Menschen, Kulturen, an Freizeitaktivitäten, Geschichte und Geschichten, an Natur und vielem mehr zeigen. Medellín lässt sich nicht in einem dreiseitigen Text beschreiben. Es gibt immer Neues zu entdecken, die Zeit reicht nicht, um alles gesehen zu haben und höchstwahrscheinlich wirst du, sobald die Rückkehr ansteht, den Wunsch haben, zurückzukommen, ob für ein Praktikum, ein weiteres Auslandssemester oder einen langen Urlaub. Du wirst an den Herausforderungen gewachsen sein und hoffentlich auch deinen Blick auf Deutschland und Europa und viele ‚Selbstverständlichkeiten‘ und eurozentrische Sichtweisen verändert haben. Komm mit den Menschen ins Gespräch, lerne neue Perspektiven kennen und bring sie mit zurück nach Deutschland. Wenn du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen, dich selbst vielleicht noch ein bisschen selbstständiger als an der JLU zu organisieren und über zumindest grundlegende Sprachkenntnisse verfügst, bewirb dich, drücke dir selbst die Daumen, dass du angenommen wirst und wenn du dort bist, lass dich auf die Schönheit dieser Stadt und dieses Landes ein und verhalte dich dabei respektvoll gegenüber den Menschen dort. Du wirst dir danach nicht vorstellen können, wie es wäre, diesen Austausch nicht gemacht zu haben, und du wirst zurückkommen wollen. Tipp: Spare Geld für das Reisen nach der Uni-Zeit an und nimm dir Zeit, so viel wie möglich zu entdecken. Das Austauschprogramm ist eine Once-in-a-Lifetime-Chance, nutze sie, wenn du kannst.
Victoria Schröder
Ricarda Sebastiani-Lassiter
Die fünf Monate Aufenthalt in Kolumbien gehören zu den aufregendsten, lehrreichsten, gleichzeitig anstrengendsten und schönsten Monaten meines bisherigen Lebens. Ich bin mir sicher, dass ohne das ISAP-Stipendium zum einen Kolumbien eher nicht auf der Liste meiner potentiellen Reiseziele gestanden hätte und zum anderen, dass schon allein aus finanziellen Gründen der Aufenthalt an einer ausländischen Universität niemals für mich wäre realisierbar gewesen. Die Teilnahme an diesem Programm lohnt sich nicht nur für die akademische, sondern vor allem auch für die persönliche Weiterentwicklung und die Stärkung interkultureller Kompetenzen. Nicht nur lernt man sich in einem vollkommen neuen Umfeld – mit seinen ganz eigenen kulturellen Schön- und Eigenheiten – zurecht zu finden, man lernt vor allem kleine und auch große Hürden zu meistern und Vertrauen in die eigenen akademischen und persönlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Abgesehen davon, schärft diese Erfahrung den Blick für eventuelle eigene Privilegien und Stereotype, die man verinnerlicht hat, und kontinuierlich checken muss. Dank des ISAP Stipendiums verstehe ich nun, nach dem Durchleben regelmäßiger Kulturschocks in Kolumbien und dem Counter Culture Shock bei der Rückkehr nach Deutschland, definitiv den ehemaligen Slogan des kolumbianischen Tourismus-Ministeriums: “Kolumbien, das einzige Risiko ist, dass Sie bleiben wollen.
Lucia Scharf
Die Herzlichkeit der Kolumbianer und die freundliche Aufnahme der UdeA lassen ein Auslandssemester in Medellín zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Die Universität verfügt über einen riesigen Campus sowie ein großes kostenloses Kultur- und Sportangebot. Die kolumbianischen Studenten treten einem offen und interessiert gegenüber, was den sozialen Anschluss sehr einfach macht. Auch die Dozenten waren stets hilfsbereit und kamen einem bei Problemen gerne entgegen. Medellín ist eine lebendige Stadt mit einem breiten Kulturprogramm, bei dem für jeden was dabei ist. Es lohnt sich aber auch nach Ende des Semesters andere Ecken dieses vielseitigen Landes zu erkunden. Beeindruckt hat mich Kolumbien, neben der Gastfreundlichkeit und der spannenden Geschichte des Landes, besonders mit seiner atemberaubenden Landschaft. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, mein Auslandssemester in einem so wunderschönen und interessantem Land verbringen zu können. Nach meinem BA-Abschluss plane ich nach Kolumbien zurückzukehren, um in Bogotá ein viermonatiges Praktikum abzusolvieren.
Emilia Carnetto
Die einzigartige Chance ein Auslandssemester an der Universidad de Antioquia absolvieren zu können, war für mich von enormer fachlicher Bereicherung, maßgeblich durch die Kurse an der UdeA, welche von einem außerordentlichen Interesse und Engagement sowie dem persönlichen Verhältnis zwischen Studierenden und Dozierenden geprägt sind.
Aber auch auch auf persönlicher Ebene konnte ich große Gewinne aus meinem Kolumbienaufenthalt mitnehmen: Freundschaften, Sprachkenntnisse und das Erleben eines so offenherzigen, warmen Landes, welches nicht nur der einladende, grüne Campus der UdeA, mit seinem vielseitigen Angeboten repräsentiert, sondern auch die KolumbianerInnen selbst, in ihrer stets offenen und hilfsbereiten Art. Kolumbien, gerade Medellín, ist ein Ort, an dem es viel zu entdecken und zu erleben gibt, von aktuellen politischen wie auch gesellschaftlichen Bewegungen, vielfältiger Kultur bis hin zu der abwechslungsreichen, atemberaubend schönen Natur. Der Aufenthalt in Kolumbien hat meinen Blickwinkel auf das Land und ganz Lateinamerika, aber auch auf meine eigene Herkunft, maßgeblich bereichert. Ich kann jedem nur ans Herz legen, die Chance zu ergreifen, diese innovative und lebendige Stadt ein Semester lang selbst zu erleben!
Klicke hier, um Ihren eigenen Text einzufügen